Stiltlife: Wie ein junges Paar das Wohnen auf Stelzen neu erfindet

Zukunftsfähige Architektur ist für Antonia Cruel (31) und Max Seeberger (36) mehr als ein Trend – es ist ihre gemeinsame Vision. Kennengelernt haben sich die Architektin und der TUM-Betriebswirt als Nachbarn in München. Die Idee des minimalistischen, ökologischen Wohnens faszinierte sie so sehr, dass sie während der Pandemie ein Experiment wagten: Leben auf engstem Raum, mitten in der Natur auf einer stillgelegten Sandabbaufläche. „Da lernt man den anderen wirklich gut kennen“, sagt Antonia und lacht. Der Minimalismus funktionierte – und daraus entstand die Idee eines „Baumhauses für Erwachsene“.

Das Ergebnis: Stiltlife, ein Start-up aus Herrsching, das seit Februar offiziell besteht. Das Paar – inzwischen Eltern eines einjährigen Sohnes – entwickelte ein autarkes Haus auf Teleskopstelzen, das ohne Flächenversiegelung überall aufgestellt werden kann. 18 Quadratmeter Wohnfläche, drei Meter über dem Boden, ausgestattet mit Wassertank, Trockentoilette und Solaranlage. „Zum Leben braucht man nicht viel“, sagen die Gründer – und meinen es wörtlich.

Der Prototyp, gebaut auf einem Bauernhof, soll im Frühjahr fertig sein. Die Tragstruktur ist bereits patentiert; Module können seitlich oder in die Höhe erweitert werden. Die Korkfassade schafft Lebensraum für Kleintiere, die dunklen Innenwände verhindern Lichtsmog – viele kleine Details, die das Konzept ökologisch durchdacht machen.

Das Interesse ist groß: Hotels, Ökobauern und Privatleute stehen bereits auf der Liste. Der Preis liegt zwischen 80.000 und 120.000 Euro. Damit das Stelzenhaus bald in Serie gehen kann, sucht „Stiltlife“ nun einen passenden Investor.

Wohnen neu gedacht – leicht, flexibel und im Einklang mit der Natur.

Previous
Previous

Ein Tiny House hebt ab

Next
Next

„Wir brauchen Häuser wie Bäume und Städte wie Wälder“ – Stiltlife in der Abendzeitung München